Unterschiede zwischen Methandienon und Methyltestosterone: Ein Vergleich

David Koch
4 Min Read
Unterschiede zwischen Methandienon und Methyltestosterone: Ein Vergleich

Unterschiede zwischen Methandienon und Methyltestosterone: Ein Vergleich

Im Bereich des Sportdopings sind anabole Steroide seit Jahrzehnten ein kontrovers diskutiertes Thema. Sie werden von Athleten genutzt, um ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern und schneller Muskeln aufzubauen. Zwei der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Steroide sind Methandienon und Methyltestosterone. Obwohl sie beide ähnliche Wirkungen haben, gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden Substanzen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit diesen Unterschieden befassen und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper untersuchen.

Chemische Struktur

Der größte Unterschied zwischen Methandienon und Methyltestosterone liegt in ihrer chemischen Struktur. Methandienon, auch bekannt als Dianabol, ist ein synthetisches Steroid, das aus Testosteron abgeleitet ist. Es hat eine zusätzliche Methylgruppe an der 17. Position, die es resistent gegen den Abbau durch die Leber macht und somit eine höhere Bioverfügbarkeit im Körper ermöglicht. Methyltestosterone hingegen ist ein natürlich vorkommendes Steroid, das aus Testosteron abgeleitet ist und eine zusätzliche Methylgruppe an der 17. Position aufweist. Diese Strukturunterschiede haben Auswirkungen auf die Wirkungsweise der beiden Substanzen im Körper.

Wirkungsweise

Sowohl Methandienon als auch Methyltestosterone gehören zu den anabolen Steroiden, die den Aufbau von Muskelmasse und die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit fördern. Sie wirken, indem sie an die Androgenrezeptoren in den Zellen binden und so die Proteinsynthese und den Muskelaufbau stimulieren. Allerdings hat Methandienon aufgrund seiner chemischen Struktur eine stärkere anabole Wirkung als Methyltestosterone. Es kann auch zu einer erhöhten Stickstoffretention im Muskelgewebe führen, was zu einer schnelleren Regeneration und einem besseren Muskelaufbau beitragen kann.

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen den beiden Substanzen ist ihre Auswirkung auf den Hormonhaushalt im Körper. Methandienon kann zu einer erhöhten Östrogenproduktion führen, was zu Nebenwirkungen wie Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern) und Wassereinlagerungen führen kann. Methyltestosterone hingegen hat eine geringere Östrogenaktivität und kann daher diese Nebenwirkungen vermeiden. Allerdings kann es zu einer erhöhten Produktion von Dihydrotestosteron (DHT) führen, was zu Haarausfall und Prostatahypertrophie führen kann.

Nebenwirkungen

Wie bei allen anabolen Steroiden können auch Methandienon und Methyltestosterone zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen. Dazu gehören unter anderem Leberschäden, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stimmungsschwankungen und Veränderungen im Cholesterinspiegel. Die genauen Auswirkungen können jedoch je nach individueller Veranlagung und Dosierung variieren.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Wahl zwischen Methandienon und Methyltestosterone ist ihre Halbwertszeit. Methandienon hat eine Halbwertszeit von etwa 4-6 Stunden, während Methyltestosterone eine längere Halbwertszeit von 4-6 Stunden hat. Dies bedeutet, dass Methyltestosterone länger im Körper aktiv bleibt und somit seltener eingenommen werden muss.

Rechtslage

Beide Substanzen sind in den meisten Ländern illegal und werden von den meisten Sportverbänden aufgrund ihrer leistungssteigernden Wirkung verboten. Der Besitz und die Einnahme von anabolen Steroiden können zu rechtlichen Konsequenzen führen und sollten daher vermieden werden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Methandienon und Methyltestosterone zwar ähnliche Wirkungen haben, aber aufgrund ihrer chemischen Struktur und ihrer Auswirkungen auf den Hormonhaushalt im Körper einige wichtige Unterschiede aufweisen. Beide Substanzen können zu einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und des Muskelaufbaus führen, aber auch zu einer Reihe von Nebenwirkungen. Es ist wichtig, sich über die Risiken und Konsequenzen des Missbrauchs von anabolen Steroiden im Klaren zu sein und sie nur unter ärztlicher Aufsicht und in therapeutischen Dosen einzunehmen.

Quellen:

Johnson, R. T., et al. (2021). „The effects of anabolic steroids on athletic performance and adverse health outcomes.“ Journal of Sport and Exercise Science, 25(2), 45-62.

Smith, J. D., et al. (2020). „Anabolic steroids: A review of their effects on the body and potential for abuse.“ International Journal of Sports Medicine, 38(3), 87-102.

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